10 aus Finnegan`s wake

Fortlaufendes Projekt mit irgendnwann einmal 10 „Worten“ aus James Joyce`s Finnegans Wake, einem hochkomplizierten Sprachkunstwerk, das eher einem Wortsteinbruch gleicht, als einem Roman, fast unlesbar, unübersetzbar, weil bis in die Mikrostruktur durch permanente „Wortverdrehungen“ völlig fluktuierend, aufgrund seines Umfangs, riesenhaften Bezugsraums und des kaum noch erkennbaren Narrativs kaum „in den Blick zu nehmen“. gracehoper zb. ist ein Kunstwort, eine kreative Weiterentwicklung von grasshopper – so dass, während man sich in den wundersam sinnhaft gesteigerten „Gnadhoffer“ eindenkt , immer auch das kleine grüne Insekt unwillkürlich und untrennbar nebenher hüpft. Diese nicht ganz festzumachende Sinnverschiebung, das Abgleiten an nur einer bestimmten Bedeutung und das Eröffnen von schillernden „Bedeutungshöfen“, das Aufladen mit zusätzlichen Sinnebenen fasziniert mich, weil es mir wie ein Paralleluniversum erscheint zu dem gleitenden Zwischenraum, in dem meine zeichnerische Arbeit stattfindet, die letztlich auch eine von mir erfundene „Spezialsprache“ ist. Das betrifft dann diasporation genauso ( Diaspora als momentan allgegenwärtiger Lebensumstand für 60 Mio Menschen auf der Flucht, das Wort gibt es aber nicht als Vorgang, eigentlich ), bei have you hered wechselt der Sinn vom hören in einen Modus von vollständiger, konzentrierter Anwesenheit, „oranges ... „ schliesslich als vorerst letztes „Wort“ beschreibt einen skulpturalen Aggregatszustand, der mit dem Wechsel von rest zu rust für mich endgültig auch einen Farbklang aufmacht. In allen Fällen geht es um Kunst als einer Gestalt, die immer Wissen in ein Verhältnis zu Nichtwissen stellt. Bei der es auch nicht so sehr um die Herstellung greifbarer Mitteilungen geht, als vielmehr um Erfahrungen, die komplexer sind, über die wir nie alles wissen ( auch wenn wir es zu beschreiben oder zu umschreiben versuchen ) die aber genau deshalb möglicherweise kostbarer sind, weil sie eine „gesteigerte Wirklichkeit“ herstellen, die sich Verfügbarkeit und Nutzdenken immer auch ein wenig entzieht. In dem mundgeblasenen Glas ist meine Hand(schrift) aufbewahrt, es ist also auch eine Zeichnung. Neonschrift wurde ursprünglich eigentlich für Werbezwecke und Vermittlung von Information verwandt. Das angezeigte Wort hintertreibt mit seinem Vexierspiel mit realem Sinn und irrealem Wort, auf der Basis eines realen Wortes, das aber in diesem Kontext keinen Sinn ergäbe, auch diese Verwendung.